InWest

Unser schöner Westring- Sportplatz ist nach seiner Lage in der Stadt benannt. Er bildet das sportliche Zentrum von Gotha West mit seinen ca. 10.000 Einwohnern, also für gut ein Viertel der Gothaer.

Die demografische und soziale Entwicklung der letzten Jahrzehnte hat zu einer besonderen Prägung des Stadtteils geführt. Hier konzentrieren sich viele Familien von Migranten, insbesondere Spätaussiedler aus den Nachfolgestaaten der einstigen Sowjetunion, und sozial schwache Familien. Neben den Plattenbauten gibt es Eigenheimsiedlungen wie die „Am Wiegwasser“ oder „An den Hundert Äckern“. Die Stadtverwaltung bemüht sich, das Westviertel „zu einem hochwertigen und lebenswerten Wohngebiet“ zu entwickeln. Neben umfangreichen Sanierungsarbeiten an den Plattenbauten, der guten Einbindung in das Liniennetz des Öffentlichen Personennahverkehrs sollen eine offene Bürgerbeteiligung an der Entwicklung des Stadtteils und ein gutes Angebot an Freizeitmöglichkeiten die Lebensqualität der Menschen erhöhen. Hier möchten wir anknüpfen und mit dem Projekt „Integration durch Fußball beim SV Westring Gotha e.V.“, kurz „InWest“, unseren Beitrag dazu leisten. Finanziell unterstützt werden wir bei dem „für die Stadtentwicklung richtungsweisenden“ Vorhaben von der Regionalstiftung der Kreissparkasse Gotha.

„InWest“ ist vor allem ein Integrationsprojekt. Ziel ist, Kindern und Jugendlichen aus Migrantenfamilien und aus Problemfamilien eine Heimat und sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu bieten. Hier spielen Nachwuchsfußballer/innen aus verschiedenen sozialen Milieus und unterschiedlicher ethnischer Herkunft gemeinsam in jeweils einer Mannschaft. Manche fühlen sich wie eine große Familie. Dass Fußball verbindet, ist hier kein einfacher Spruch. Der Sport ist tatsächlich integrierendes Moment. Sprachbarrieren verschwinden, Zusammengehörigkeits- und Gemeinschaftsgefühl werden ebenso aufgebaut wie Selbstvertrauen und Teamfähigkeit.

Für die professionelle Umsetzung der Ziele wurde vom Verein zunächst für ein Jahr ein eigener Sportlehrer und Sozialarbeiter eingestellt, der die 20 bis 25 ehrenamtlichen Übungsleiter unterstützt. Er kümmert sich um den Kontakt zu Schulen und Kindergärten in Gotha West. Daneben bemüht sich der Verein um Investitionen zur Erhaltung und Verbesserung der Trainingsmöglichkeiten. Dies ermöglicht regelmäßiges Üben. Damit wird den jungen Menschen nicht nur etwas für die Freizeit geboten, von ihnen wird dann auch aktive und kontinuierliche Beteiligung eingefordert, so dass sie auch Pflichtbewusstsein entwickeln. Darüber hinaus arbeiten wir mit anderen Vereinen in Gotha West zusammen, z.B. dem im Stadtteilzentrum ansässigen KommPottPora e.V., um Kinder und Jugendliche zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung anzuregen.

Dass dies gut funktioniert, beweist die Mitgliederentwicklung. Inzwischen sind auf dem Westringsportplatz rund 220 fußballbegeisterte Vereinsmitglieder zu Hause, davon 180 Kinder und Jugendliche! Die meisten kommen aus Gotha West, aber viele Spieler zieht es auch anderen Stadtteilen und Orten des Landkreises in die Von-Zach-Straße. Vierzig bis fünfzig Prozent der Nachwuchskicker haben Migrationshintergrund. Schwerpunkte von „InWest“ für die kommenden Jahre sind folgende:
Erstens soll weiteren Kindern den Zugang zum Sport ermöglicht werden. Wer die fünf Euro monatlichen Vereinsbeitrag nicht aufbringen kann, hat die Möglichkeit einer amtlichen Förderung. Hier hilft der Verein gern weiter.
Zweitens sollen mehr Eltern für die Vereinsarbeit gewonnen werden. Im Bereich der Elternarbeit gibt es bereits großes Engagement, z.B. durch die Begleitung zu Spielen oder durch Mitarbeit bei der Organisation des Sommercups, an dem jährlich über 50 Mannschaften aus ganz Thüringen teilnehmen. Dennoch gibt es bei der Einbindung der Eltern noch deutliche Reserven – Freude und Erfolg der Kinder stecken an und führen wie bei den Spielern auf dem Platz zu Kontakten und Zusammengehörigkeit.